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Lachszentrum Hasper Talsperre, März 2024, Foto: Maria Ackmann
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Statusbericht XXXI , Lachszentrum Hasper Talsperre“, April 2024

Seit unserem letzten Newsletter im Dezember 2023 hat sich sehr viel getan.

Entwicklung

Lachszentrum Hasper Talsperre, März 2024, Foto: Maria Ackmann

Lachszentrum Hasper Talsperre, März 2024; Foto: Maria Ackmann

Die Möglichkeiten in der Fischzucht „Lachszentrum Hasper Talsperre“ verbinden Umweltschutz, Tierschutz und Klimaschutz nach der Umstellung auf Kreislauftechnik richtungweisend mit einer professionellen Produktion.

Dieser Satz hat sich bestätigt – ich bin mehr als begeistert. Die geplanten Produktionsziele für die Saison 23/24 wurden übertroffen; u.a.:

  • Es wurden ca. 1.400 kg einjährige Lachse produziert; davon wurden ca. 1.200 kg Smolts mit dem Super-Smolt Futter auf die Abwanderung vorbereitet.
  • 250 zweijährige Lachse wurden für Untersuchungen bereitgestellt.
  • Der Laichfischbestand wurde optimiert und auf vielfachen Wunsch etwas vergrößert; die ältesten Weibchen sind fünf Jahre alt und wurden bereits zweimal abgestreift – ein traumhafter Anblick, diese Torpedos in den Becken schwimmen zu sehen.
  • Als Service für viele regionale Angelvereine konnten wir zusätzlich fast 700.000 vorgestreckte Bachforellen zur Verfügung stellen; die Nachfrage wächst ständig.

Die kleinen Fehlerquellen in der Kreislaufanlage wurden inzwischen analysiert und können mit regelmäßigen Wartungsarbeiten weiter minimiert werden. Ein Handbuch ist in Vorbereitung.

Ein wichtiger Grund für unsere erfolgreiche Arbeit ist vor allem das engagierte und vor allem zuverlässige Team – es macht einfach nur Spaß.

Zukunft

Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen überlegen wir, die Produktionsmengen und -methoden anzupassen bzw. noch einmal zu steigern. Entsprechende Gespräche werden im Laufe des Sommers 2024 erfolgen.

Besatzstrategien

Die katastrophale Entwicklung der Rückkehrerraten, die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen sowie die veränderten ökologischen Rahmenbedingungen erfordern neue Strategien und vor allem Konzepte. Wir haben daher vor drei Jahren mit den ersten Versuchen der Produktion von Super-Smolts begonnen. Da diese positiv verlaufen sind, wurde die Produktion bereits in der Saison 23/24 angepasst.

Super-Smolt Futter

Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem patentierten Futter gemacht. Dieses stammt aus der industriellen Produktion und wird seit Jahren in der Lachszucht eingesetzt, bevor die Lachse aus den Süßwasseranlagen in die Netzgehege überführt werden. Durch das Futter wird die Umstellung auf Salzwasser unterstützt. Ein Nebeneffekt ist, dass das Immunsystem positiv beeinflusst wird.

Unsere Überlegung ist, dass diese optimal vorbereiteten Smolts sofort nach dem Besatz in großer Geschwindigkeit abwandern – und zwar unabhängig von der Wassertemperatur. Wir versuchen die Verluste durch Prädatoren auf diese Weise zu verringern.

Der norwegische Hersteller hatte sich bisher nicht mit der Wiederansiedlung von Atlantischen Lachsen beschäftigt. Er hat sich meine Idee wohlwollend – aber mit einem Lächeln – angehört. Dennoch hat er uns als Kleinstabnehmer unterstützt. Parallel wurde die Idee in die USA übermittelt. Hier finden inzwischen wissenschaftlich begleitete Versuche in einer Dimension statt, die wir uns in Europa nicht vorstellen können. Von dem inzwischen etablierten Erfahrungsaustausch profitieren alle Parteien.

Wir brauchen viel mehr Rückkehrer als Basis für eine erfolgreiche Fortführung des Projektes „Die Rückkehr der Lachse“.

Gemeinsam machen wir es möglich

Ihr Dietmar Firzlaff

 

 

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